Leyla Bektaş – Wie meine Familie das Sprechen lernte

„Sie merkte auch, dass die einzige Frage, die je eine wirkliche Frage gewesen war, vielleicht die danach war, wo man sie denn zwischen diesen zwei Ufern verorten konnte, an welcher Stelle man sie einordnen konnte“ (110)
Martina Berscheid – Fremder Champagner

Lässt ein prickelndes Glas Champagner einen Menschen nicht geheimnisvoll schimmern und funkeln, so dass sich dahinter nur etwas Aufregendes und Begehrenswertes verbergen kann? In der titelgebenden Erzählung FREMDER CHAMPAGNER hält selbst ein billiger Champagner, den ein unbekannter Mann im Supermarkt kauft, die erzählende Figur Kerstin nicht davon ab, sich das Leben dieses Mannes erfüllter und […]
Nicole Seifert – „Einige Herren sagten etwas dazu“ – Die Autorinnen der Gruppe 47

„Geschlecht war nicht nur eine Kategorie der Literaturkritik, es war eine diskriminierende Kategorie, die ganz wesentlich über Erfolg und Misserfolg mitentschied“ (27)
Alex McCarthy – Rosalind Bone

„Das war es, was ein einziges Wort ausrichten konnte. Es konnte eine Frau in ein Gefängnis sperren.“ (118)
Verena Boos – Die Taucherin

„Wen wählen wir, die wir weder Ehepartner noch Kinder haben, zur Wahlfamilie. Welche Netze knüpfen wir uns, jenseits von Herkunft und Hochzeit. Welche Beziehungen erweisen sich als tragend, ein Leben lang.“ (90)
Dacia Maraini – Tage im August

„Beim Rauchen stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich den Eindruck hatte, als sei es gar nicht ich, die dieses zusammengeklebte Papier zwischen die Lippen steckte, sondern jemand anderes und ich würde nur zusehen. Ich war erstaunt, das ich erstaunt war. Mein anderes Ich verschwand wieder. War das wirklich ich gewesen?“ (194)
Irmgard Keun – Nach Mitternacht

„In Frankfurt beim Algin und der Liska fing ein ganz neues Leben für mich an, wie ich es noch gar nicht gekannt hatte. Leider war auch hier immer was mit der Politik los.“ (99)
Judith Hermann – Wir hätten uns alles gesagt

„Und während ich das schreibe, daran zurückdenke, bin ich gar nicht sicher, ob das tatsächlich stattgefunden hat. (55)
Franziska Gänsler – Wie Inseln im Licht

„Durch das offene Fenster ist das Meer zu hören, und ich denke darüber nach, wo in diesen Wellen aus Leugnung, Wut, Depression, Verhandeln und Akzeptanz ich treibe“ (26)
Anne Berest – Die Postkarte

„Mich erschreckt dieses unvermittelte, verstörende Eindringen vergangener Erlebnisse in die Gegenwart.“ (271)