Verena Boos – Die Taucherin

„Wen wählen wir, die wir weder Ehepartner noch Kinder haben, zur Wahlfamilie. Welche Netze knüpfen wir uns, jenseits von Herkunft und Hochzeit. Welche Beziehungen erweisen sich als tragend, ein Leben lang.“ (90)

Dacia Maraini – Tage im August

„Beim Rauchen stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich den Eindruck hatte, als sei es gar nicht ich, die dieses zusammengeklebte Papier zwischen die Lippen steckte, sondern jemand anderes und ich würde nur zusehen. Ich war erstaunt, das ich erstaunt war. Mein anderes Ich verschwand wieder. War das wirklich ich gewesen?“ (194)

Irmgard Keun – Nach Mitternacht

„In Frankfurt beim Algin und der Liska fing ein ganz neues Leben für mich an, wie ich es noch gar nicht gekannt hatte. Leider war auch hier immer was mit der Politik los.“ (99)

Franziska Gänsler – Wie Inseln im Licht

„Durch das offene Fenster ist das Meer zu hören, und ich denke darüber nach, wo in diesen Wellen aus Leugnung, Wut, Depression, Verhandeln und Akzeptanz ich treibe“ (26)

Elizabeth O’Connor – Die Tage des Wals

„die Leute auf dem Festland wüssten kaum, dass die Insel da sei: Vielleicht würfen sie an einem klaren Tag einen Blick darauf, aber sie dächten nicht weiter daran, und ganz bestimmt wollten sie ihr keinen Besuch abstatten.“ (72)

Mirrianne Mahn – Issa

„ich trage viele in mir. Und ich bin ein Teil von etwas Großem, das ich nicht ganz verstehe, aber kennengelernt habe und nicht mehr missen möchte.“ (268)

Judith Hermann – Aller Liebe Anfang

„Stella versucht, nicht an Mr. Pfister zu denken. Sie versucht, ihn umzubringen, indem sie nicht an ihn denkt, ihn aus ihrem Haus rauszukriegen, indem sie nicht an ihn denkt. Es ist unmöglich.“ (151)