Katharina Hagena – Flusslinien

„Seit Margrit hier lebt, erscheint ihr die Zeit wie die Strömung im Inneren der Elbe, von außen nicht sichtbar, doch alles was in ihre Nähe kommt, wird unaufhaltsam in die Tiefe gezogen.“ (71)
Stella Gaitano – Endlose Tage am Point Zero

„Ich bin einsam. Allein bin ich nicht, denn um mich herum scharren schmutzige Hühner in der Erde nach Würmern und Körnern.“ (79)
Rebekka Frank – Stromlinien

„Niemand auf dieser Welt kannte Jale schließlich so gut wie ich. Sie war ein Teil von mir. Und die Marsch ein Teil von uns“ (71)
Petra Pellini – Der Bademeister ohne Himmel

„Ich mache es wie Hubert. Ich schmeiße alles in einen Topf: Menschen, Jahreszeiten, Ereignisse, rühre einmal um und alles ist gut: Alle leben und nie ist jemand gestorben. Keiner fehlt.“ (152)
Rabea Edel – Portrait meiner Mutter mit Geistern

„Es gab diesen einen Moment, in dem alles gut war. Dieser eine Moment, der später in den Erinnerungen fehlte, weil er nicht ausreichte, nicht bis ins Jetzt reichte. Ein Portrait meiner Mutter mit Geistern.“ (378)
Martina Hefter – Hey guten Morgen, wie geht es dir?

„Juno wusste nicht, ob sie mochte, dass Benu mochte, dass sie ein bisschen verrückt war.
Oder eher, dass er schrieb, dass er das mochte.
Kurz hatte sie es gemocht. Es war, wie im Traum aus sehr großer Höhe zu fallen. In der ersten Sekunde fand man’s toll. Dann kam die Panik. Dann wachte man auf.“ (105)
Regina Denk – Die Schwarzgeherin

„Das Leben hier ist nicht für jeden. Da muss man hineingeboren sein, um das auszuhalten.“ (40)
Ljudmila Ulitzkaja – Alissa kauft ihren Tod

„Sie saßen da, schauten sich um, überwältigt von der Größe und Schönheit des Anblicks und in lastendes Schweigen gehüllt, denn sie hatten nicht gelernt, etwas in Worte zu fassen, das komplexer war als die alltäglichen Notwendigkeiten verlangten.“ (85)
Marica Bodrožić – Das Herzflorett

„Eigentlich hat Pepsi schon lange verstanden, dass man mit Metaphern nur vorübergehend ein bisschen besser atmen , aber nie richtig leben kann, dass weder Menschen noch das Leben selbst Metaphern sind, aber man trotzdem irgendwie alles übersetzen muss für sich, um es ein bisschen zu verstehen.“ (201)
Leyla Bektaş – Wie meine Familie das Sprechen lernte

„Sie merkte auch, dass die einzige Frage, die je eine wirkliche Frage gewesen war, vielleicht die danach war, wo man sie denn zwischen diesen zwei Ufern verorten konnte, an welcher Stelle man sie einordnen konnte“ (110)