Laura Lichtblau – Sund

„Stell dir vor, hätte ich sagen können, du bist auf einer Insel, auf der alle so tun, als wäre alles gut, doch gar nichts ist gut.“ (113)

Daniela Krien – Mein drittes Leben

„mich hat es ver-rückt, woanders hingerückt, an diesen Ort, in dieses Niemandsland, dessen Trostlosigkeit nun in ganzer Breite vor mir liegt.“ (93)

Jane Campbell – Bei aller Liebe

„das ist nicht meine Erinnerung, sondern seine. Ganz und gar seine. Wie kann ich meiner Erinnerung trauen, wenn sie Lücken mit Erfundenem füllt? (117)

Sarah Moss – Sommerwasser

„Das Licht verändert sich überhaupt nicht an diesen tristen Sommertagen, Stunde für Stunde sickert graue Blässe durch die Bäume, der Himmel sieht beim Frühstück genauso aus wie beim Zubettgehen. Es regnet.“ (122)

Arno Frank – Seemann vom Siebener

„jetzt sind wir tatsächlich wieder im Freibad, als hätte es die ganze Zeit auf uns gewartet mit seinem Geplätscher und dem Wispern des Windes in den Wipfeln“ (66)

Verena Boos – Die Taucherin

„Wen wählen wir, die wir weder Ehepartner noch Kinder haben, zur Wahlfamilie. Welche Netze knüpfen wir uns, jenseits von Herkunft und Hochzeit. Welche Beziehungen erweisen sich als tragend, ein Leben lang.“ (90)

Dacia Maraini – Tage im August

„Beim Rauchen stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich den Eindruck hatte, als sei es gar nicht ich, die dieses zusammengeklebte Papier zwischen die Lippen steckte, sondern jemand anderes und ich würde nur zusehen. Ich war erstaunt, das ich erstaunt war. Mein anderes Ich verschwand wieder. War das wirklich ich gewesen?“ (194)