Natascha Wodin – Der Fluss und das Meer

„Ich war in der Provinz der Nachkriegszeit aufgewachsen, und obwohl inzwischen längst in ein anderes Leben entkommen, wurde ich das Gefühl nicht los, immer noch gefangen zu sein in einem toten Winkel, in einer stillstehenden Zeit, die niemals enden würde.“ (81)

Iris Wolff – Lichtungen

„In allem gab es diese Dunkelstellen, wo die Erfahrung aufhörte und die Erinnerung anfing. Etwas blieb, und etwas ging verloren, manches schon im Augenblick des Geschehens, und wie sehr man sich auch bemühte, es tauchte nie wieder auf. Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen.“ (76)

Monika Helfer – Vati

„Nicht das Schreiben macht mich müde, auch nicht das Erinnern. Ich will müde sein. Ich setze die Müdigkeit professionell ein. Ich muss näher an die Träume heranrücken, noch nicht Schlaf, aber auch nicht mehr wach, dann funktioniert das Erinnern besser“ (37)

Caroline Wahl – 22 Bahnen

„Das sollte hier nie eine Liebesgeschichte werden. Das sollte wenn, dann Idas und meine, vor allem Idas Heldinnengeschichte werden, in der sich Ida von Mama befreit.“ (188)

Judith Hermann – Daheim

„Nach Hause, sagt mein Bruder gedehnt. Nach Hause. Wie das klingt.
Ganz normal. Es klingt ganz normal.
Fühlst du dich hier zu Hause oder was.“ (88)