Dörte Hansen in Nordfriesland
Dörte Hansen, in einem nordfriesischen Dorf nahe Husum aufgewachsen, bringt in ihrem Roman „Mittagsstunde“ anderthalb Jahrhunderte nach Theodor Storm das im beispielhaften Dorf Brinkebüll Unausgesprochene samt seiner Hintergründe wortwörtlich und lebendig zur Sprache. Kursdaten: 20. – 25. August 2023 (40 UStd.) I Breklum I einwöchige Bildungszeit innerhalb der Reihe „Literatur an Ort und Stelle“
Shida Bazyar „Nachts ist es leise in Teheran“
„Nachts ist es leise in Teheran“ (2019) erzählt über eine iranisch-deutsche Familie, begleitet sie aus wechselnden Perspektiven von der Iranischen Revolution des Jahres 1979 bis in eine von NSU-Angriffen geprägte deutsche Gegenwart.
Bei der Lektüre des Mehrgenerationenromans diskutieren wir über zentrale Themen, wie Flucht, Fremdheitserfahrung und Suche nach Zugehörigkeit sowie deren formal-ästhetische Umsetzung.
Schweigen brechen – literarische Erzählräume öffnen
Wir lesen und diskutieren gemeinsam den Roman „Die Summe des Ganzen“ (2022) von Steven Uhly. Wie schnell können Menschen manipuliert werden? Wie entwickeln sich Täter- und Opferzuschreibungen? Wie können traumatische Erfahrungen durchbrochen werden? Der Autor begegnet erzählerisch vielschichtig und umsichtig dem Thema „Missbrauch“, nutzt eine geschickte Erzählperspektive und psychologische Figurenzeichnungen, um bei den Lesenden grundlegende […]
Licht als Motiv in der Literatur
Das Licht hat als Motiv in Philosophie, Religion, Kunst und auch in der Literatur eine herausragende Bedeutung. Es steht für Erkenntnis und Klarheit, aber beinhaltet stets auch die Schattenseite, die von Verdunkelung und Orientierungslosigkeit erzählt. Sonnen- und Mondlicht sowie künstliche Beleuchtung werden in den Texten betrachtet und ihre jeweilige Bedeutung und Bildsprache im Gesamtkontext untersucht. […]
Judith Hermann „Daheim“
…. Erzählen zwischen Sehnsucht und Vergeblichkeit Rastlose Charaktere, lakonische Sprache, rätselhafte Leerstellen – seit ihrem Debüt „Sommerhaus, später“ (1998) gilt Judith Hermann mit ihrem besonderen Erzählstil als eine der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Im Roman „Daheim“ (2021) ist es ein entlegener Küstenort Frieslands, an dem die Autorin ihre Figuren nach Zugehörigkeit, Nähe und einer […]
Online: Short Storys
Im Seminar lesen und besprechen wir Neuerscheinungen deutschsprachiger wie internationaler Kurzgeschichten. Wie erzählen Gegenwartsautor*innen in epischen Kurzformen? Gibt es wiederkehrende Erzählmuster und Themen? Auf der Leseliste stehen u.a. Marica Bodrožić und Lauren Groff. (Fremdsprachliche Texte lesen wir in deutscher Übersetzung) Kursdaten: 06. November – 04. Dezember 2023 (5x je 2 Zeitstunden) I montags, 17:00 – […]
Online: Short Storys afroamerikanischer Autorinnen
Im Seminar lesen wir Short Storys afroamerikanischer Autorinnen der Gegenwartsliteratur und wollen in gemeinsamen Diskussionen einen vielschichtigen Zugang zur (post)kolonialen Geschichte finden. Unsere Lektüre steht im Kontext eines weltweiten Aktionsmonats: Der „Black History Month“ findet jährlich im Februar statt und legt einen besonderen Fokus auf die Aufarbeitung Schwarzer Geschichte sowie auf die Sichtbarkeit und Gleichberechtigung […]
Wege zur Demokratie – Aufbruch in der Literatur
Der Kampf um Freiheit und Mitbestimmung bis hin zum Tyrannenmord, das Erstarken eines demokratischen Bewusstseins, der Einzelne im Konflikt mit einem Gesellschaftssystem – all das spielt in literarischen Texten eine zentrale Rolle. Fast immer erscheinen Demokratie, Freiheit oder Gerechtigkeit ex negativo: Über die Darstellung von Unfreiheit, Gewaltherrschaft und Ausbeutung wird in Kunst und Literatur das […]
Verortung im Jetzt – Neue grenzüberschreitende Literatur
Die Themen Zugehörigkeit und Identität nehmen in Gegenwartsromanen einen hohen Stellenwert ein. Im Kontext der aktuellen Diskurse um Transnationalität und Gender Identität nähern sich insbesondere junge Autor:innen über Familien- und Herkunftsgeschichten den existentiellen Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehören wir? Wie können wir über Brüche biografischer Koordinaten erzählen? Anhand von „Die Lüge“ von Mikita Franko […]
Olga Tokarczuk „Gesang der Fledermäuse“
Olga Tokarczuk hat 2018 den Literaturnobelpreis erhalten und gehört zu den bekanntesten polnischen Autorinnen der Gegenwartsliteratur. Durch die gemeinsame Lektüre des Romans „Gesang der Fledermäuse“ (2009) wollen wir uns der besonderen literarischen Stimme der Autorin nähern, die das Unbewusste und die Grenzen zwischen Realität, Mythen und Träumen neu auslotet und darin zugleich gesellschaftskritische Themen einbindet.