Dacia Maraini – Tage im August

„Beim Rauchen stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich den Eindruck hatte, als sei es gar nicht ich, die dieses zusammengeklebte Papier zwischen die Lippen steckte, sondern jemand anderes und ich würde nur zusehen. Ich war erstaunt, das ich erstaunt war. Mein anderes Ich verschwand wieder. War das wirklich ich gewesen?“ (194)

Franziska Gänsler – Wie Inseln im Licht

„Durch das offene Fenster ist das Meer zu hören, und ich denke darüber nach, wo in diesen Wellen aus Leugnung, Wut, Depression, Verhandeln und Akzeptanz ich treibe“ (26)

Caroline Wahl – Windstärke 17

„ich würde ihn gern fragen, warum ihm leben gerade schwerfällt, aber ich denke, ich bin vielleicht jetzt gerade nicht in der besten Position, solche Fragen zu stellen.“ (101)

Elizabeth O’Connor – Die Tage des Wals

„die Leute auf dem Festland wüssten kaum, dass die Insel da sei: Vielleicht würfen sie an einem klaren Tag einen Blick darauf, aber sie dächten nicht weiter daran, und ganz bestimmt wollten sie ihr keinen Besuch abstatten.“ (72)

Elizabeth Strout – Am Meer

„Dann bogen wir um eine kleine Kurve, und vor uns lag eine kleine Bucht mit vielen Fischkuttern, es schien so viel freie Luft um sie, um diese Kutter in ihrer kleinen Bucht, die alle in dieselbe Richtung zeigten, vor dem offenen Meer, und – doch, ja, ich fand es schön. Ich dachte: Das ist der Ozean! Es kam mir vor wie ein fremdes Land.“ (23)

Thea Mengeler – Nach den Fähren

„Wem gehörte die Insel, fragt Ada vorm Zubettgehen, wem gehört sie jetzt?
Er blickt sie an, ohne zu begreifen.
Uns sagt er, natürlich uns. Wir waren hier, nicht nur in den Sommern, sondern auch in den kurzen, kalten Wintern. Wir waren die, die blieben. Wir bleiben noch.“ (46)

Judith Hermann – Daheim

„Nach Hause, sagt mein Bruder gedehnt. Nach Hause. Wie das klingt.
Ganz normal. Es klingt ganz normal.
Fühlst du dich hier zu Hause oder was.“ (88)