Jane Campbell – Bei aller Liebe
„das ist nicht meine Erinnerung, sondern seine. Ganz und gar seine. Wie kann ich meiner Erinnerung trauen, wenn sie Lücken mit Erfundenem füllt? (117)
Dacia Maraini – Tage im August
„Beim Rauchen stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich den Eindruck hatte, als sei es gar nicht ich, die dieses zusammengeklebte Papier zwischen die Lippen steckte, sondern jemand anderes und ich würde nur zusehen. Ich war erstaunt, das ich erstaunt war. Mein anderes Ich verschwand wieder. War das wirklich ich gewesen?“ (194)
Mirrianne Mahn – Issa
„ich trage viele in mir. Und ich bin ein Teil von etwas Großem, das ich nicht ganz verstehe, aber kennengelernt habe und nicht mehr missen möchte.“ (268)
Silke von Bremen – Stumme Zeit
„››Wer seine Pflicht hat treu getan, der freue sich am Ende‹‹-ohne dass es ihr klar war, hatte sich dieser Leitsatz, die Inschrift auf der Grabtafel der Familie Petersen, in jede ihrer Zellen eingenistet und forderte täglich seinen Tribut.“ (29)
Dana Vowinckel – Gewässer im Ziplock
„Wusste Margarita mehr als das? Was wusste sie eigentlich über ihren Vater? Über ihre Mutter? Die Vergangenheit ihrer Eltern, ihrer Großeltern kam ihr vor wie ein Dickicht, undurchdringlich und düster“ (343)
Charlotte Gneuß – Gittersee
„Seit Paul fortgegangen war, war jeder Tag ein Tag ohne ihn. Und jeder Tag änderte die Erinnerung. Ich wünschte, ich hätte wenigstens ein Fotos von ihm, doch ich hatte nur diese Skizzen, die Bahngleise, die Verse, das Gartenhaus und Steinfunde von der Ostsee. Wenn er jetzt unten stehen und pfeifen würde, was würde ich tun?“ (132)
Caroline Wahl – 22 Bahnen
„Das sollte hier nie eine Liebesgeschichte werden. Das sollte wenn, dann Idas und meine, vor allem Idas Heldinnengeschichte werden, in der sich Ida von Mama befreit.“ (188)