ONLINE: KURZGESCHICHTEN DES 21. JAHRHUNDERTS
Innerhalb dieses digitalen Seminars lesen und besprechen wir Neuerscheinungen deutschsprachiger wie internationaler Kurzgeschichten. Wie erzählen Gegenwartsautor:innen in epischen Kurzformen? Gibt es wiederkehrende Erzählmuster und Themen? Auf der Leseliste stehen u.a. Saša Stanišić und Bora Chung. (Fremdsprachliche Texte lesen wir in deutscher Übersetzung) Kursdaten: 04. November – 02. Dezember 2024 (5x je 2 Zeitstunden) I montags, […]
Brigitte Reimann „Die Geschwister“
Bei der Lektüre des Romans „Die Geschwister“ lernen wir das Leben und Schreiben der DDR-Autorin Brigitte Reimann kennen. Ideologie und Machtstrukturen, Geschlechterrollen und Arbeitsalltag – diese großen Themen schildert die Autorin in ihrem Text aus dem Jahr 1963 anhand einer scheinbar kleinen Familiengeschichte. Kursdaten: 12. März 2025 – 18. Juni 2025, (12 x je 2 […]
Ulrich Alexander Boschwitz – Der Reisende
„Man muss sich aber an die Wirklichkeit klammern, sie ist, wie sie ist, unwirklich genug.“ (175)
Saša Stanišić „Herkunft“
Saša Stanišić ist einer der bekanntesten und auch international erfolgreichsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. Der in Višegrad geborene Autor verhandelt in seinem autofiktionalen Roman ‚Herkunft‘ die Begriffe Heimat, Zugehörigkeit und Identität neu, verortet sie zwischen Erinnerung und Erfindung und erschafft sprachlich experimentelle Erzählräume. Kursdaten: 07. – 09. März 2025 I Wochenendseminar an der Akademie Sankelmark […]
Sarah Kirsch – Späte Lyrik und Prosa
Abgeschiedene Weite – Eine Auseinandersetzung mit späten Gedichten, Tagebuch- und Prosatexten von Sarah Kirsch Sarah Kirsch zieht 1983 von Berlin nach Tielenhemme. In ihrem Haus am Eiderdeich sucht sie die Ruhe des Landlebens. In ihrer Lyrik und Kurzprosa bricht die Autorin aber mit idyllischen Naturbildern und teilt ihre selbstkritischen Gefühle. Zeitlebens schwingen in ihren Texten […]
Domenico Müllensiefen – Schnall dich an, es geht los
„Irgendwann hatten wir uns verloren. Selbst heute konnte ich nicht sagen, was eigentlich falsch gelaufen war. Vieles war nicht richtig gelaufen, vermutlich das Wenigste.“ (115)
Bora Chung – Der Fluch des Hasen
„die dünne Stimme klingt so ängstlich, wie sie sich fühlt, und die Finger, die ihre linke Hand halten, scheinen verlässlich zu sein. Also beschließt sie, der Stimme und den Fingern zu vertrauen, während sie zusammen auf trügerischem Untergrund mit unbekanntem Ziel durch die pechschwarze Nacht laufen.“ (82)
Marica Bodrožić – Das Herzflorett
„Eigentlich hat Pepsi schon lange verstanden, dass man mit Metaphern nur vorübergehend ein bisschen besser atmen , aber nie richtig leben kann, dass weder Menschen noch das Leben selbst Metaphern sind, aber man trotzdem irgendwie alles übersetzen muss für sich, um es ein bisschen zu verstehen.“ (201)
Daniel Gräfe – Wir waren Kometen
„Von Anfang an mochte ich das Gefühl, dass es etwas zu entdecken gab, wenn wir uns trafen, ohne im Voraus zu wissen, was. Gleichzeitig ahnte ich, dass auch sie in mir etwas sah oder suchte, dass sie vielleicht noch nicht genau benennen konnte“ (17)
Leyla Bektaş – Wie meine Familie das Sprechen lernte
„Sie merkte auch, dass die einzige Frage, die je eine wirkliche Frage gewesen war, vielleicht die danach war, wo man sie denn zwischen diesen zwei Ufern verorten konnte, an welcher Stelle man sie einordnen konnte“ (110)
