Milan Kundera „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“

2019 wurde Milan Kundera neunzig Jahre alt. Bis heute gilt der Autor als einer der bedeutendsten Vertreter der tschechischen Nachkriegsliteratur. Als Kundera 1984 seinen Roman „Die unendliche Leichtigkeit des Seins“ veröffentlichte, lebte er bereits neun Jahre im französischen Exil. Der Roman über Liebe und Freiheit innerhalb einer Diktatur erhielt große Aufmerksamkeit und erschien wie eine […]

Julian Barnes „Der Lärm der Zeit“

In seinem neuesten Werk „Der Lärm der Zeit“ erzählt Julian Barnes über den russischen Komponisten Schostakowitsch. Der britische Autor beschreibt in seinem genau komponierten Roman das Leben eines Künstlers in einem totalitären System und den damit verbundenen Kampf um künstlerische Freiheit und moralische bzw. politische Gefangenschaft. Ein Thema von bedrückender Aktualität, das zum Nachdenken, aber […]

Eugen Ruge „Metropol“

In „Metropol“ (2019) widmet sich Eugen Ruge erneut der sozialistischen Vergangenheit seiner Familie. Der Autor erzählt von seiner Großmutter Charlotte, die 1936 unerwartet in die Schrecken der Stalinistischen Schauprozesse gerät und sich über Monate im Moskauer Hotel „Metropol“ aufhalten muss. Eugen Ruge setzt sich in seinem Roman mit der verschwiegenen Lebensphase seiner Großmutter auseinander und […]

Jonathan Safran Foer „Alles ist erleuchtet“

Schelmenroman? Road-Movie? Historische Chronik? Biografische Erinnerung? Briefroman? Roman im Roman? In seinem Debütwerk „Alles ist erleuchtet“ (Everything Is llluminated, 2002) fügt Jonathan Safran Foer verschiedenste Erzählformen zusammen. Auch inhaltlich verbindet der US-amerikanische Autor unterschiedlichste Handlungsstränge, z.B. die tragischen Themen des 2. Weltkriegs und Holocaust mit einem parodistischen Blick auf Amerika und Osteuropa der Gegenwart. Gemeinsam […]

Nino Haratischwili “Mein sanfter Zwilling“

Nino Haratischwili gehört zu einer jungen Autorengeneration, deren Vertreter nicht in Deutschland geboren sind, jedoch gegenwärtig hier leben und auch ihre Literatur in deutscher Sprache verfassen. Die aus Georgien stammende Haratischwili wählt in ihrem zweiten Roman „Mein sanfter Zwilling“ (2011) Deutschland als Ausgangspunkt des Erzählens, die ‚alte Heimat‘ Georgien bleibt im Romangeschehen ebenfalls nicht ohne […]

Kafka „Der Verschollene“

Franz Kafkas konnte seinen ‚amerikanischen Roman‘ nicht mehr beenden, sein Herausgeber und Freund Max Brod publizierte das Fragment 1927 – drei Jahre nach Kafkas Tod – unter dem Titel „Amerika“. Durch gemeinsames Erarbeiten biografischer, geschichtlicher und gesellschaftlicher Hintergründe steigen wir in Kafkas Text ein. Im Seminar wollen wir Kafka insbesondere auf die Aktualität seiner stark […]

Judith Schalansky „Der Hals der Giraffe“

Kann man im 21. Jahrhundert noch einen Bildungsroman schreiben? Am Beispiel von Judith Schalanskys Roman „Der Hals der Giraffe“ (2011) wollen wir das Genre im Kontext der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur betrachten. Im Mittelpunkt des Werks steht das Psychogramm einer Biologielehrerin, deren eigenwilliges Leben und Weltbild in einer ostdeutschen Kleinstadt durch verschiedene Ereignisse ins Wanken gerät.

Jenny Erpenbeck in Berlin

Jenny Erpenbeck, eine der interessantesten Vertreterinnen der deutschen Gegenwartsliteratur, ist eine Berliner Pflanze, ihr Wohnort – mit kurzen Unterbrechungen – Berlin Mitte. Im Häuschen der Großmutter am Scharmützelsee, dessen Geschichte sie ihrem Roman „Heimsuchung“ widmet, hat sie glückliche Kindheitstage verbracht. In diesem Roman schweift ihr literarischer Blick weit in die Vergangenheit zurück bis in die […]

Uwe Timm in Hamburg

Erzählerisch kehrt Uwe Timm immer wieder in seine Geburtsstadt zurück, obwohl er schon seit vielen Jahren nicht mehr in Hamburg lebt. Seine Figuren und Themen sind inspiriert aus den Geschichten, die er als Kind in der Wohnküche seiner Tante Grete im Gängeviertel, nahe St. Pauli hörte. „Die Entdeckung der Currywurst“ ist die wohl bekannteste Hommage […]

Saša Stanišić in Hamburg

Der in Bosnien geborene und in Hamburg lebende Saša Stanišic ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. In seinem Roman „Vor dem Fest“ und in dem autobiographischen Familienporträt „Herkunft“ verhandelt er die Begriffe Heimat und Zugehörigkeit neu, erzählt so von Zufall und Bestimmung jeder Biographie und erschafft dabei experimentelle Erzählräume. 14. – 17. November […]