In Zeiten, in denen Flexibilität, Mobilität und Transnationalität allesbestimmend sind, hat die deutschsprachige Gegenwartsliteratur die Dorfgeschichte (wieder)entdeckt. Im Mittelpunkt der Romane über das Landleben steht jedoch keine zeitentrückte Heimatidylle, sondern die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Im Mikrokosmos Dorf nähern sich die Autor*innen existentiellen Fragen an: Woher kommen wir? Wohin gehören wir?

Anhand von Dörte Hansens „Mittagsstunde“ und Saša Stanišićs „Vor dem Fest“ wollen wir die neue Erzähllust an der Provinz genauer betrachten. Die Werke weiterer Autor*innen, wie Juli Zeh, Jan Böttcher, Robert Seethaler u.a. ergänzen die gemeinsame Lektüre und Diskussionen.