Julia Franck – Welten auseinander
„Oft liegen unsere Geschichten und unsere Sicht auf die Wirklichkeit Welten auseinander“ (5)
Annie Ernaux – Die Jahre
„Man trug ein großes, vages Gedächtnis der Welt in sich. Von fast allen Ereignissen blieb einem nur ein Wort, ein Detail, ein Name in Erinnerung“ (236f.)
Judith Hermann – Wir hätten uns alles gesagt
„Und während ich das schreibe, daran zurückdenke, bin ich gar nicht sicher, ob das tatsächlich stattgefunden hat. (55)
Mely Kiyak – Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an
„Wie geht es Herrn Kiyak, will der Psychologe wissen. Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an, umschreibe ich vorsichtig Papas Lage. So eine Nachricht platzt immer überraschend rein, erklärt er mir. Ist das so?, frage ich. Krankheit kommt in den Plänen der meisten Menschen nicht vor, meint der Psychologe, wenn es eintritt, wirft es alle aus der Bahn.“ (88)
Monika Helfer – Vati
„Nicht das Schreiben macht mich müde, auch nicht das Erinnern. Ich will müde sein. Ich setze die Müdigkeit professionell ein. Ich muss näher an die Träume heranrücken, noch nicht Schlaf, aber auch nicht mehr wach, dann funktioniert das Erinnern besser“ (37)