Wir lesen und diskutieren gemeinsam den Roman „Die Summe des Ganzen“ (2022) von Steven Uhly. Wie schnell können Menschen manipuliert werden? Wie entwickeln sich Täter- und Opferzuschreibungen? Wie können traumatische Erfahrungen durchbrochen werden? Der Autor begegnet erzählerisch vielschichtig und umsichtig dem Thema „Missbrauch“, nutzt eine geschickte Erzählperspektive und psychologische Figurenzeichnungen, um bei den Lesenden grundlegende Fragen von Schuld und Unschuld, Verschweigen und Aufarbeitung zu wecken.

Durch die kritische Lektüre gegenwärtiger (wie auch zeitgenössischer älterer) Texte über eindeutige Grenzüberschreitungen wollen wir den eigenen Blick und die eigene Wahrnehmung schärfen. Im Seminarverlauf ergänzen wir den Roman daher um kürzere Texte, in denen wir Traditionen und Brüche der literarischen Darstellung von Grenzüberschreitungen genauer betrachten.

Der Roman „Die Summe des Ganzen“ sollte von den Teilnehmenden zur ersten Sitzung mitgebracht werden, muss im Vorfeld aber nicht komplett gelesen werden. Die weiteren Texte sind in einem Reader enthalten, der zu Seminarbeginn verteilt wird.

Achtung Triggerwarnung: Aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung enthalten die Texte Schilderungen psychischer und physischer Gewalt, die Inhalte können belastend auf Leser*innen wirken.

Kursdaten:

11. und 25. September | 9. und 30. Oktober 2023